Verhungern und Schulden abbauen und es uns gut gehen lassen

Blogger haben am Wochenende an die Geschichte auf mz-web.de einer 55 jährigen Frau aus Halle erinnert, die verhungert in ihrer Wohnung gefunden wurde. Die Geschichte ist datiert auf den 10.09.2012, zuletzt aktualisiert am 11.09.2012. Zitiert wird die Aussage eines JobCenter Sprechers "Die Konsequenz war, dass sie dann nicht mehr bei uns Kundin war".
Die Konsequenz woraus? Nun die Frau habe zuletzt am 31. Januar an einer Informationsveranstaltung teilgenommen und danach die Zusammenarbeit mit dem JobCenter eingestellt. Wir erfahren nicht welcher Art die Informationen waren, die den Teilnehmern gegeben wurden. Aber sie haben gereicht eine bewusst lebende Veganerin dazu zu bringen, lieber den Rest ihres Lebens (siebeneinhalb Monate) zu Hungern, und Schulden anzuhäufen. Der Artikel dokumentiert Mietschulden von drei Monaten.
Apropos Schulden: Sigmar Gabriel blogged heute auf Facebook er hätte im Spiegel Interview erklärt, dass wir - er meint die Deutschen - uns nicht zufrieden geben sollten mit einem ausgeglichenen Haushalt, sondern wir sollten Haushaltsüberschüsse erzielen und daraus den Schuldenberg abtragen. Vor Schreck fällt mir da Bob Dylan ein "How many deaths will it take 'till he knows, that too many people have died".
Also der Vorschlag vom Siggi ist ganz toll, wenn es der Haushalt eines Kleingartenvereins wäre. Da halten wir dann für einige Jahre die Beiträge hoch und zahlen so die Modernisierung für unser Vereinshaus ab. Jau - dat klappt - solange im Kleingartenverein keine Leute sitzen, die Beträge aus der Vereinskasse in die eigene private Kasse schleusen. Aber mit solchen Leuten haben wir - gemeint sind die meisten Deutschen - es zu tun. Es hat die Reichen schon nicht geschert, dass wir die Schulden angehäuft haben, war ja zu ihrem Besten, so konnten diese Leute Zinsen kassieren anstatt Steuern zahlen. Mit Grummeln ertragen sie nun, wie wir einen ausgeglichenen Haushalt anstreben, aber dann auch noch Überschüsse erwirtschaften um danach weniger Zinsen an die Reichen abzudrücken? Und damit nicht genug, sie sollen auch einen Teil der Steuern aus der kalten Progression der Mittleren Einkommen übernehmen. - Ich glaube das wird so nicht funktionieren. Sigmar Gabriel (SPD) sagt die Union sei dagegen.
Ich denke ein realistisches Szenario ist: Kurz bevor der Haushalt wirklich ausgeglichen ist, wird es nochmal einige Steuer-Geschenke geben. Diesmal vielleicht nicht für ein überschaubares Grüppchen von Rentners, sondern etwas Handfester für einige Superreiche, kaschiert als Steuersenkung so dass auch die geplagten mittleren Einkommen zwanzig bis fünfzig Euro pro Monat abbekommen. Wenn das dann noch gegenfinanziert ist durch Sparmaßnahmen im Sozialbereich, wissen wir dass es uns gut geht.


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