Microsoft die Geldmaschine läuft noch

Xbox, PC, Smartphone und Tablet

Kurz bevor Microsoft Windows 8 eingeführt hatte nutzte ich letzen Herbst die günstigen Preise am PC Markt, um mir ein neues Windows 7 Desktop PC-System zu kaufen. Das war eindeutig gegen den Trend, aber dennoch ein Kauf mit dem ich immer noch zufrieden bin, auch wenn viele das Ende der Pc-Ära verkünden.
Für mich stimmt das einfach nicht. Die stärken des PC sind:
  • er ist leise
  • er ist schnell
  • er ist bequem
    • hat einen großen 2k Bildschirm
    • Maus und Tastatur sind bequem zu bedienen
  • er ist universell einsetzbar
    • er verarbeitet alle Multimedia-Formate
    • er skyped
    • ich kann meine Daten befreien und so sichern wie ich es für richtig halte
    • für jeden Zweck gibt es passende Software zu günstigen Preisen oder auch kostenlos
Die Schwächen sind
  • er ist ein Arbeitstier
    • braucht einen Arbeitsplatz
    • braucht Wartung und Pflege
  • er ist stationär
  • und ohne sichere Netzspannung ist er tot.
Aber was spricht dagegen die schwächen des PC durch kleine mobile Geräte zu beheben. Der PC wird so zur Persönlichen Datenzentrale. Es gibt einfach Daten, die sind in der Cloud gut aufgehoben. MP3-Dateien, Playlisten, Bookmarks aber auch Zeugnisse und Referenzen für die Bewerbungsmappe. Aber es gibt auch Daten die passen da nicht wirklich hin, weil sie zu groß sind, zu geheim sind und was weiß ich nicht alles.

Sicherheit und Lifecycle

Praktisch existiert ein Lifecycle für alles in dieser Welt, theoretisch könnte Software ewig leben. Dem Eweigen Leben von Windows Software haben Microsoft und die Hacker ein Ende gesetzt. "Ablaufdatum für Extended Support" ist der vorprogrammierte Tod für Microsoft-Betriebssysteme. Demnach stirbt Windows 7 am 14.01.2020 und Windows 8 wird  drei Jahre später am 10.01.2023 beerdigt. 
Natürlich kannst du ein Museumsstück auch noch in 100 Jahren lauffähig halten, aber du wirst nach Ablauf des "Extended Support" Sicherheitsprobleme bekommen, sobald du den Rechner an etwas anderes als ein 250 Volt 50 Hz Stromnetz anschließt. Microsoft wird keine weiteren Sicherheitslücken in der Software stopfen.
Bis Windows 2000 hatte das Datum wenig Relevanz, da waren es die Anwender, die sich freiwillig von ihren alten PC-Systemen trennten. Die Technik in den neueren Geräten war einfach wesentlich besser. Seit Windows XP hat sich das geändert. Das Betriebssystem startete am 31.12.2001 und wird heute noch professionell und zu Hause eingesetzt. Es hält sich deshalb so lange, weil es keine berauschenden technischen Möglichkeiten gibt, die man mit XP nicht machen könnte. Aber auch 12 Jahre nachdem das Betriebssystem eingeführt wurde, werden immer noch Sicherheits-Lücken entdeckt veröffentlicht und gestopft. Das mit dem Stopfen wird am 8.4.2014 ein Ende haben. "Ablaufdatum für Extended Support" halt. Sicherheitslöcher werden vermutlich weiterhin existieren, sie werden entdeckt, veröffentlicht und genutzt werden. Das Nutzen dieser Sicherheitslöcher durch Bösewichte wird den bis dahin zufriedenen Kunden den Spaß an der alten Kiste verderben.

Xbox One

Die Xbox ist vor allem eines. Ein Computer, mit beachtlicher Hardware: 8 Kern x86 CPU, 8 GB RAM, 500 GB Festplatte, Blue-ray, Kamera und HD Auflösung. Allerdings ist die Xbox One nicht universell einsetzbar, sondern nur vielseitig einsetzbar. Die Xbox One ist die Computer-Kiste für zu Hause, zum Spielen, zum Fernsehen, zum Blue-ray schauen, zum Skypen, zum Musik hören. Die Xbox One ist ein geschlossenes System. Du kannst nicht einfach mal Ubuntu oder ein anderes Betriebssystem installieren. Auch bei Spielen und anderer Software bist du auf den App-Shop beschränkt. Du wirst mit der Xbox One keine Steuererklärung, Behörden-Briefe oder überhaupt irgend eine Bürogeschichte machen. Die Xbox One ist zu deiner Unterhaltung gemacht und die Xbox One benötigt neben dem Stromnetz noch einen Breitband-Internet-Anschluss. Analysten haben bemerkt, dass die Xbox One mit 999 Euro in den Markt ging und jetzt nur noch knappe 700 Euro kosten würde. Das darf man nicht überschätzen, denn die Xbox One tritt im Markt gegen Gaming PCs an, und hier purzeln die Preise, sobald neuere und schnellere Geräte die alten Boliden von den Spitzen-Plätzen verdrängen. 
Die harten Konkurrenten der Xbox One sind "Gamer PCs". Diese Maschinen zeichnen durch schnelle CPUs (8 Kerne), 8 bis 16 GB RAM, mindestens 1 TB Festplatte, Große und super schnelle Grafikkarte, 8-Kanal-Sound, Cardreader, viele USB 3 Stecker, GigabitLan und fettes Netzteil aus. Gamer PCs sind zudem optisch ansprechend gestaltet und sollten trotz der starken Leistung möglichst leise arbeiten. Mit so einem PC machst du alles was du mit der Xbox One auch machst, du wirst jedoch manches anders machen (wollen) und dazu auch die Möglichkeit haben, weil Gamer PCs offene Systeme sind. Willst du kein Windows, nimmst du Ubuntu und mit VM-Ware fährst du beide Betriebssysteme gleichzeitig. Du fährst 64 Bit Betriebs-Systeme, ein altes 32 Bit XP installierst du vielleicht als "Virtuelle Maschine". Ruft die Arbeit, schmeißt du dein Home-Office an und wuckerst los. Wobei für Home-Office Anwendungen sind diese Maschinen eigentlich zu schade, aber was soll's. Gaming PCs halten das PC Feuer am brennen, denn schneller, höher, weiter sind Versprechen, die von der nächsten Rechner-Generation immer wieder gerne eingelöst werden - und die nächste Generation läßt sich nicht lange bitten.
Schneller und Generationenwechsel gibt es auch bei den Smartphones, aber auf einem ganz anderen Niveau.

Smartphone

Bei Smartphones ist Windows 8 auf Platz drei hinter Android und Apple. Ich finde Smartphones toll, weil man damit telefonieren kann, für alles andere benötige ich eine Lesebrille, und die habe ich meistens nicht dabei. Die Smartphone-Displays sind besser geworden, aber einen Roman möchte ich damit nicht lesen. (Hab's mal probiert und wieder sein gelassen). Du hast immer und überall Zugriff auf deine Daten, kannst Photos, kleine Filme und Sounds unterwegs aufnehmen und in die Cloud laden. Du brauchst kein MP3 Player, denn dein Smartphone spielt jedes Sound-File. Guten Sound bekommst du über Kopfhörer. Das alles ist ganz nett, aber für mich sind die Displays zu klein. Deshalb habe ich nichts umwerfendes zu berichten. Brauchst du Windows 8 Smartphone ohne Vertrag? Andoid? Apple? Größerer Bildschirm? Das nächste Gerät bitte!

Tablet

Ein Tablet ist ein tolles Lesegerät. Für mich auch kein PC-Ersatz. Du kannst mit dem Tablet unterwegs bequem deine Daten einsehen, manches aktuell halten usw. Aber den ganzen Tag daran Arbeiten willst du nicht wirklich, es sei denn du liest Bücher, Zeitungen, Internet usw. Tablets sind ein toller Ersatz für Bücher und Zeitungen auf Papier. Wenn sich die Mode ändert können Tablet auch die Smartphones ersetzen, eben weil man auf den Tablet-Displays alles gut erkennen und lesen kann. Leider sind telefonierende Tablets noch Exoten ihrer Klasse. Vielleicht ändert das mal jemand. Aber auch auf dem Tablet-Markt hat es die Microsoft-Geldmaschine schwer. Apple dominiert und Windows 8 und Android sind die Konkurrenz.

Fazit

Computer-Technik hat einen Reifegrad erreicht, der es ermöglicht die Freiheits-Grade bei den End-Geräten einzuschränken. Vor allem kleine und mobile Geräte haben sich einen Markt neben den klassischen PCs erobert. Und bei diesen Geräten ist Microsoft einer von mehreren Anbietern, die mit guten Produkten im Rennen sind. Die Lizenz zum Geld drucken ist damit kein Microsoft-Monopol mehr. Apple, Samsung, Asus, Acer, HP usw. spielen mit. Manche sehen darin das Ende der PC-Geschichte. Ich nicht. Die Technik wird sich weiter entwickeln, die Geräte noch kleiner werden (Google Glas) und vielen Menschen werden diese kleinen mobilen Rechner genügen. Ihre Büro-Arbeit werden sie jedoch weiterhin am PC erledigen - und seit wann steht eigentlich in jedem Haushalt ein PC? Echte PC Entusiasten waren mit ihrer Technik-Affinität und ihrem Experten-Wissen immer eine Minderheit. Daran wird sich auch in Zukunft nix ändern. Spiele-Fans haben jetzt eine breitere Auswahl an Plattformen. Leseratten entdecken das Display und entsorgen ihre Papierberge, Viel-Telefonierer toben sich immer und überall aus und vieles wird dank der vielen kleinen Kameras und Mikros aufgezeichnet und ins Internet gestellt. Und all das schafft neue Gelegenheiten für die alte Geldmaschine Microsoft, auch wenn das einstige beinahe-Monopol so langsam in Vergessenheit gerät.

Quellen

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