So sicher wie die Polzei erlaubt

Wählen Sie ein Passwort, das mindestens 8 Zeichen lang ist und nicht im Wörterbuch vorkommt.

Der Tipp wird von den Polizisten kombiniert mit einem Tipp wie man sich solche Passwörter merken kann. Du denkst dir einen Satz aus, in dem auch Sonderzeichen und Zahlen enthalten sind. Von diesem Satz benutzt du jeden ersten Buchstaben eines Wortes als Teil des Passwortes. Zum Beispiel der Satz: "In Mathe bin ich sehr gut oder einfach Spitze." Wird zu: "IMbi1veS"
1234Dggn - Übersetzt sich zu "1234 Das geht gar nicht". Womit alles gesagt ist. Meide Keyboard-Muster als Merkhilfe. Sehr beliebte Passwörter sind die Namen von Haustieren und nahen Verwandten und weil sie so beliebt sind, kann sie jeder leicht erraten, oder sogar mit Hilfe von Profildaten bei Facebook etc. ermitteln. Sag mir mit wem du gehst und ich cracke dein Konto ;-). Die Polizei ist sich bewusst, dass wir diese kryptischen Passwörter leicht vergessen, vor allem wenn wir für jeden Dienst ein eigenes Passwort haben. Deshalb empfiehlt sie diese Passwörter auf einen Zettel zu schreiben und diesen Zettel immer bei sich zu tragen. Das hat zwei Nachteile. Erstens wird der Zettel mit der Zeit immer umfangreicher, du solltest dir also besser ein Notizbuch dafür anschaffen. Zweitens bist du im Arsch, wenn du das Büchlein verlieren solltest, oder es dir geklaut wird. Die einzig sichere Bank sind die eigenen grauen Zellen. Halte sie fit und alles läuft wie geschmiert. Aus eigener Erfahrung mit dem Notizbuch weiß ich, dass man seine eigene Handschrift irgendwann nicht mehr lesen kann (verblasst, verschmiert, wird fleckig usw.) Außerdem ist in jedem Handy eine Notizbuch-App drin. Die Versuchung ist deshalb groß eines dieser Software-Notizbücher zu benutzen. Wenn du sowas machst, solltest du darauf achten, dass die Datei mit deinen Merksätzen und Passwörtern verschlüsselt und mit Passwort gesichert gespeichert wird. Damit hast du ein "Master"-Passwort für alle deine Passwörter. Und dieses eine Passwort solltest du wirklich behalten können. Wenn dir das nicht gelingt benötigst du wahrscheinlich keine Passwörter und darfst gerne weiter klicken.

Schränken Sie die Rechte von PC-Mitbenutzern ein

Ab Windows Vista hat Microsoft eine trickreiche Administrator-Rechte-Verwaltung eingeführt, so dass der Tipp nicht mehr ganz so heiß ist. Nach der Installation und dem Einrichten des Haupt-Benutzer-Kontos surft niemand mehr mit Administrator-Rechten im Internet. Selbst die Installation von irgendwelchen Zusatz-Programmen geht nur noch mit Quittung durch einen Dialog. Natürlich ist es weiterhin eine gute Idee, jedem Benutzer eines Rechners nur diese Rechte einzuräumen, die er benötigt.

Software-Updates

Hardware (Computer / Peripherie), Software (Programme) und der Einsatzzweck bilden eine Einheit. Wenn der Einsatzzweck ist, im Internet aktiv zu sein, solltest du tatsächlich mit allem immer auf dem neuesten Stand sein. Das Internet wird rasant weiter entwickelt, die Software und die Hardware müssen ständig angepasst werden. Allerdings ist keine Software 100 prozentig Sicher und so werden beinahe täglich neue Missbrauch-Gelegenheiten entdeckt, die früher oder später allgemein bekannt sind. In so einer Situation bist du heute ein Opfer, wenn dein Betriebssystem, der Browser oder auch die Anti-Virensoftware nicht auf dem neuesten Stand sind. Dieser Tipp schützt dich vor privater Kriminalität. Staatlich legitimierter Kriminalität (staatlich organisierte Grundrechtsverletzungen gegen Individuen oder Gruppen durch Geheimdienste, Polizei usw.), die regelmäßig und in steigendem Umfang ausgeführt werden kannst du so nicht entkommen. Hier muss eine ganz andere Software in unseren Köpfen neu gestrickt werden. Das geht leider weniger rasant vonstatten als die Entwicklung neuer Spielchen im Internet. 
Natürlich kannst du deine Geheimnisse auch im Internet-Zeitalter wahren. Geheimnisse die mit einem Computer bearbeitet werden müssen, solltest nur mit Maschinen teilen, die keinen Zugang zum Internet haben. Diese Master-Password-Datei von vorhin ist nur ein Beispiel. Wenn du patent-würdige Technologie entwickelst solltest du das ebenfalls ausschließlich auf  solchen Rechnern machen. Auf diesen Rechnern ist ein Software-Update bei einem großen US-Konzern immer ein Sicherheitsrisiko. Updates müssen hier sehr sorgfältig geplant und ausgeführt werden. Und wenn die Software irgendwann quengelt, weil sie unbedingt eine Verbindung mit dem Internet benötigt, dann weißt du dass du die falsche Software benutzt um deine geheimen Projekte zu bearbeiten.

Firewall

Anti-Viren-Software und eine Firewall sind zwingend Erforderlich auf Rechnern die mit dem Internet verbunden werden sollen. Allerdings solltest du wissen, dass du auch damit nicht vor Geheimdiensten geschützt bist. Und wenn Edward Snowden vor der Welt-Öffenlichkeit die Machenschaften der Schlapphüte preisgeben kann, könnte irgendein Ex-Kollege von ihm das gleiche gegen einen Obolus für irgendeine privatwirtschaftlich organisierte kriminelle Vereinigung tun. Die Beste Firewall bist du selbst. Achte darauf was du auf Internet-Geräten anstellst und benutze für echte Geheimnisse andere Rechner.
Du musst nicht alles öffnen was den Weg in dein Postfach gefunden hat. Im Grunde ist es wie mit dem echten Briefkasten, der täglich mit Werbung zugemüllt wird. Das meiste landet nicht gewürdigt im Abfall. Übel sind Emails mit Rechnungen, Mahnungen, Lieferbestätigungen usw. von Leuten mit denen du bisher nix zu tun hattest. Mir ist es mal passiert, dass ich etwas bei einem Auktionshaus erstanden habe, Vorkasse geleistet habe, das Produkt erhielt und einige Wochen später angemahnt wurde. Mir war aufgefallen, dass die Mail-Adresse nicht wirklich gut zu der Firma passte, deshalb habe ich die Mail zwar gelesen, den Anhang mit der Mahnung aber nicht geöffnet. Und das ganze sofort gelöscht. Oh Wunder, ich habe nie wieder was aus dieser Ecke vernommen. Die Polizei rät hier zu gesundem Menschenverstand und weist darauf hin das wirkliche Geschäftspartner niemals per E-Mail oder Telefn nach Passwörtern, Pins, Tans usw. fragen.

Browser

Hier hat die Polizei gute Tipps parat, allerdings kann die höchste Sicherheitsstufe auf die Dauer lästig werden. Und der Spaß beim Surfen beginnt bei all den Dingen, die nicht unbedingt nötig sind. Das sind gute Tipps für den Büro-Alltag. Und selbst wenn du sie alle befolgst gibt es Sicherheitspakete für Browser, die dich etwas flexibler machen. Bei Bankgeschäften werden zum Beispiel spezielle Browser-Fenster mit höchsten Sicherheitseinstellungen und https gefahren, ohne dass du irgendetwas einstellen müsstest oder gar wissen musst was https ist. Du kannst bequem Programme und Sites einstellen, die du für sicher hältst, obwohl du grundsätzlich Nichts und Niemandem traust usw. 
Ich selbst benutze eine Kombination auch Google Chrome und Kasperski Internet-Security auf meinem Internet-Rechner und bin zufrieden. Die Kasperski Software kann ich leicht bedienen und finde die statistische Aufbereitung der Daten seriös und übersichtlich. Es hilft das eigene Surf-Verhalten zu trainieren. Erst letzte Woche habe ich einen Test gefahren. Dazu benutzte ich eine Free-Ware Installation von der ich wusste, dass sie einem die Browserleiste zukleistert und die sich zudem hartnäckig in den Tiefen des Betriebssystems einnistet. Zuvor hatte ich auf einem ungeschützten Rechner eines Freundes, der genau von dieser Software befallen war versucht die Software per Hand zu löschen. Obwohl ich da nicht ganz ungeschickt war, gelang es mir nicht. Es blieb immer ein Rest, der nach einem Neustart alles andere nachladen konnte. Nun denn Kasperski hat den Test bestanden. Es ließ dem Übeltäter keine Chance.

Downloads

Downloads sind nicht nur Software-Pakete, es können auch Dokumente, Filme, Videos, Sounds in allen denkbaren Formaten sein. Die Polizei spricht hier vor allem Software-Downloads an. Die Tipps gelten jedoch grundsätzlich für alle Downloads. Beim nachträglichen Testen der Downloads auf Viren macht sich Kasperski nützlich, indem es automatisch sofort nach dem Download testet. Die meisten Downloads sind heute sicherlich Apps für Smartphones. Hier ist man auf die Sorgfalt der App-Store-Verwaltungen angewiesen. Dabei sind es nicht immer einzelne Apps die schädlich sein können, auch wurden Sites von Apple, Android, Ubuntu, BlackBerry in der Vergangenheit geknackt und Daten entwendet. Also nicht nur die heruntergeladenen Daten können Sicherheitslücken darstellen, sondern auch die Angaben und Daten die du auf den Download-Sites hinterlässt. 

Funk-Netzwerk

Nur bei Bedarf öffnen - ich denke so darf man die Tipps der Polizei zum Umgang mit Funk-Netzwerken interpretieren. Am Handy, dem Notebook oder Tablet sollte WLAN standardmäßig ausgeschaltet sein. Vertrauliche Daten solltest du wenn möglich gar nicht über fremde WLAN verarbeiten. Wichtig ist das unter WLAN, Datei und Verzeichnis-Freigaben deaktiviert sein sollten. Nach meiner Erfahrung gilt das alles auch für Bluetooth mit Notebooks oder Handy.

Persönliche Daten

Im Zusammenhang mit den App-Stores hatten wir schon, dass die Daten-Verwaltung bei den Betreibern dieser Plattformen nicht unbedingt und unter allen Umständen sicher ist. Es treten häufig Lücken auf, die teilweise auch nicht zeitnah entdeckt werden. Daher staune ich manchmal was ein Händler außer Liefer/Rechnungsdaten noch so alles wissen will. Vieles muss er nicht wissen. Ein Appell an den gesunden Menschenverstand!

Hardware

Zu Anfang sprachen wir über ein kleines Notizbuch in das wir unsere sicheren Passwörter notieren wollen. Dieses Notizbuch ist ein Stück Hardware. Gefüllt mit Informationen über alle Internetdienste mit Zugangsdaten und eventuell sogar Anmerkungen ist dieses Büchlein ein Geheimnisträger der nicht in fremde Hände geraten sollte. Das gleiche gilt für Mobile Geräte, die uns heute dieses Notizbüchlein ersetzen. Die Geräte haben ihre eigenen Sicherheitseinstellungen. Teilweise sogar gestaffelt. Nutze sie. Nur der Fingerabdruck-Scanner auf den neuen Apple iPhones ist nicht so sicher wie er auf den ersten Blick erscheint.

Fazit

Ich denke die Polizei hat mit dem Sicherheitskompass nützliche Tipps und Infos für den täglichen Umgang mit dem Internet veröffentlicht. Es lohnt sich für jeden sie kurzen Videos zu sehen und dazu die Zusatzinformation der Texte ins Bewusstsein sickern zu lassen.

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