Kein Flirt ich bin nur freundlich
Ich überflog die Meldungen bei Facebook. Einer hatte geschrieben "Ich weiß nicht was ich posten soll". Die Antwort darauf ließ nicht lange auf sich warten "Du arme Sau :P". Writer's Block ist berüchtigt, auch bei Facebook-Statusmeldungen-Verfasser. Weiter unten im Feed fand ich ein Meme: "Freundlichkeit ist heutzutage so selten geworden, dass sie leicht mit flirten verwechselt wird."
Ach die gute alte Zeit, in der alles besser war. Du konntest dich von Dienstleistungs-Apologeten zutexten lassen. Sie jammerten über die die Dienstleistungs-Wüste BRD. Ladenöffnungszeiten verhießen dir die Ausnahmen im täglichen Zustand eines Geschäftes, der darin bestand, das der Laden meistens verschlossen war. Wenn du heute durch die Innenstadt gehst und feststellt, dass alle Läden zu sind, dann ist klar. Heute ist Sonntag oder du bist mitten in der Nacht unterwegs. Früher war Mittag, Frühstück oder Abendessen. Nacht war's ganz bestimmt nicht, denn da wurde geschlafen oder in Fabrikhallen geackert. Früher konntest du verliebt in ein Blumengeschäft gehen, um Rosen für die Freundin zu kaufen. "Hallo, ich hätte gerne einen Strauß roter Rosen." Antwort: "Rosen sind alle, nehm' Se Nelken - die kommen immer gut an." Zwischen dir und den Rosen erhob sich ein Wall von Miesepetrigkeit und manchen Charmeuren soll es tatsächlich gelungen sein doch noch an die Rosen zu kommen.
Eine andere Freundlichkeit konntest du jeden Morgen an der Haltestelle erleben. Dem Busfahrer war deine Fitness sehr wichtig. Du ranntest so schnell du konntest zum Bus, warst schon knapp an der Fahrertür und schwupp machte der liebe Mann die Türe zu. Also warst du beim nächsten mal pünktlicher oder schneller oder beides.
Alle diese Freundlichkeiten kamen von Herzen. Sie sind heute selten geworden oder ganz ausgestorben. Das mit dem aussterben könnte wahr sein, denn viele der freundlichen Leute von früher sind tatsächlich verstorben. Manche führte ihre schlechte Laune aber einfach nur in die Pleite. Und wenn die Busfahrerin für dich heute früh nochmal die Tür geöffnet hat, dann war das kein Flirt, sie war nur freundlich.
Literatur:
Ach die gute alte Zeit, in der alles besser war. Du konntest dich von Dienstleistungs-Apologeten zutexten lassen. Sie jammerten über die die Dienstleistungs-Wüste BRD. Ladenöffnungszeiten verhießen dir die Ausnahmen im täglichen Zustand eines Geschäftes, der darin bestand, das der Laden meistens verschlossen war. Wenn du heute durch die Innenstadt gehst und feststellt, dass alle Läden zu sind, dann ist klar. Heute ist Sonntag oder du bist mitten in der Nacht unterwegs. Früher war Mittag, Frühstück oder Abendessen. Nacht war's ganz bestimmt nicht, denn da wurde geschlafen oder in Fabrikhallen geackert. Früher konntest du verliebt in ein Blumengeschäft gehen, um Rosen für die Freundin zu kaufen. "Hallo, ich hätte gerne einen Strauß roter Rosen." Antwort: "Rosen sind alle, nehm' Se Nelken - die kommen immer gut an." Zwischen dir und den Rosen erhob sich ein Wall von Miesepetrigkeit und manchen Charmeuren soll es tatsächlich gelungen sein doch noch an die Rosen zu kommen.
Eine andere Freundlichkeit konntest du jeden Morgen an der Haltestelle erleben. Dem Busfahrer war deine Fitness sehr wichtig. Du ranntest so schnell du konntest zum Bus, warst schon knapp an der Fahrertür und schwupp machte der liebe Mann die Türe zu. Also warst du beim nächsten mal pünktlicher oder schneller oder beides.
Alle diese Freundlichkeiten kamen von Herzen. Sie sind heute selten geworden oder ganz ausgestorben. Das mit dem aussterben könnte wahr sein, denn viele der freundlichen Leute von früher sind tatsächlich verstorben. Manche führte ihre schlechte Laune aber einfach nur in die Pleite. Und wenn die Busfahrerin für dich heute früh nochmal die Tür geöffnet hat, dann war das kein Flirt, sie war nur freundlich.
Literatur:
- Das Freundlichkeitsprinzip: Wie Sie jeden für sich gewinnen
- Wer verticken will, muss freundlich sein: Wie Sie Kunden angraben, abschleppen und süchtig machen
