30 Stunden Woche


Sie ist ein Gespenst aus der Vergangenheit, aber ich finde Zombies süß, deshalb schreibe ich jetzt etwas dazu. Die 30 Stunden Woche ist ein schlag ins Kontor für diejenigen Volkswirtschaften, die sie einführen. Mit der 30 Stunden Woche gefährden diese Länder ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit. Die 30 Stunden Woche lässt die Lohnstückkosten steigen, wenn jeder nur noch vier statt fünf Tage in der Woche arbeitet. Dadurch werden die Produkte teurer, während die Konkurrenz, in den Ländern mit fünf Tage Woche weiter zu bisherigen Kosten produzieren kann. Am Ende werden unrentabel gewordene Produktionsstätten in Ländern mit 30 Stunden Woche geschlossen und nach Ländern mit günstigeren Produktionsbedingungen migriert. In Ländern, mit 30 Stunden Woche wird die Volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit schrumpfen. Das kennen wir, das hatten wir und das wollen wir nicht wieder haben. Aus volkswirtschaftlichen Gründen bin ich gegen die Einführung einer 30 Stunden Woche.
Mikroökonomisch sieht die Bilanz nicht besser aus: Die Idee, dass die zu wenigen Arbeitsplätze auf mehr Leute verteilt werden, indem man die Wochenarbeitszeit verkürzt ist löblich aber sie funktioniert nicht. Einmal, weil nicht jeder an jedem Arbeitsplatz funktioniert. Das heißt die Arbeitslosigkeit trifft nicht jede Branche. Es gibt durchaus Branchen mit Vollbeschäftigung, die gerne weitere Leute einstellen würden, wenn es geeignete Bewerber gäbe. Zum Anderen ist nicht jeder Arbeitsplatz beliebig teilbar. Deshalb müssen manche Leute auch 60 Stunden arbeiten, anstatt 30.
Andererseits sind in den letzten Jahren mit Mini-Jobs, Teilzeit-Arbeit usw. viele Arbeitsplätze entstanden, aber die Leute die solche Beschäftigungsverhältnisse eingehen, nehmen gerne 3 oder mehr Stellen an, und schaffen es so leicht auf eine 60 Stunden Woche. Das heißt würde man Vollzeit-Stellen auf 30 Stunden begrenzen, käme manch einer auf die Idee zwei Vollzeit-Stellen anzunehmen, weil er oder sie mit 30 Stunden nicht ausgelastet ist. Dieses Verhalten würde in der Konsequenz dazu führen, dass für diejenigen die zwei Stellen besetzen das Einkommen stark steigt, während andere immer noch arbeitslos rumhängen. Eine prekäre Situation wird durch diese Art von Teilen nicht gelöst. Solidarität mag mancher einfordern, aber ihr steht die real existierende Gier entgegen. Mit einem idealistischen Wolkenkuckucksheim ist niemandem geholfen. Arbeitsplätze und Einkommen über eine Arbeitszeit-Verkürzung zu teilen ist nichts weiter als Wunschdenken.
Fast alle Modelle die ein bedingungsloses Grundeinkommen beinhalten sind volkswirtschaftlich effektiver umzusetzen. Das von Götz Werner hat zudem den Vorteil das es den heimischen Produktions-Standort massiv stärken würde, und es würde den Solidaritätsgedanken nicht derartig überstrapazieren, wie eine gesetzlich verordnete Arbeitszeit-Verkürzung es tut.
Literatur:
Götz W. Werner - Einkommen für alle
Ein Grund für die Zukunft: das Grundeinkommen: Interviews und Reaktionen
Video:


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