Die Farben des Frühlings
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| Bild: Peter Benwar-Wagner |
Ihre Rede war häufiger gewürzt mit diesem leicht provozierenden Unterton. Er fand es zu Anfang ihrer gemeinsamen Zeit prickelnd und verheißungsvoll, aber nun da die Verheißung zur Gewissheit geworden war, blieb ihm nur noch das Prickeln einer unterschwellig platzierten Provokation. Selten empfand er so viel Gewinn in einem Verlust.
"Redest du über Max den Schleimer, an dem der Dreck kleben bleibt wie an einem Staubsauger-Vertreter?"
"Nein ich meine die Krokus-Blüten dort drüben."
Sie zeigte kurz auf die gegenüberliegende Seite des Weges, wo einige Blumenkübel im Rasen aufgestellt waren. Vor diesen Kübeln gab es tatsächlich vier Krokusse, um die eine einzelne Biene schwirrte. Es war sonnig aber der Wind war noch kalt.
"Ja die Farben locken die Bienen und sie finden ihr Futter. - Geht es um die neuen Werbetafeln?". Er war etwas in Zeitdruck und die Entwürfe waren - naja wenig inspiriert.
"Seit wann haben frisch gestrichene Parkbänke irgend etwas mit Werbetafeln zu tun?"
Sie hatte recht. Er schwieg. Sie auch. Dann als erneut ein kalter Wind durch den Park wehte sagte er:
"Lass uns gehen, bevor wir ankleben."
"Siehst du jetzt hast du's, denn Wurzeln schlagen tun wir hier bestimmt nicht."
Sie erhoben sich und gingen den Weg hinunter Richtung Innenstadt. Die roten Streifen der frischen Farbe der Park-Bank waren an ihrem Mantel und seiner Jacke und Hose nicht zu übersehen.
