Statistik 25.2.2022

Bruttoinlandsprodukt: Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2021


Wirtschaftsleistung 1,1 % unter Vorkrisenniveau

Bruttoinlandsprodukt (BIP), 4. Quartal 2021
-0,3 % zum Vorquartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt)
+1,8 % zum Vorjahresquartal (preisbereinigt)
+1,8 % zum Vorjahresquartal (preis- und kalenderbereinigt)

WIESBADEN – Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im 4. Quartal 2021 gegenüber dem 3. Quartal 2021 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,3 % gesunken. Nachdem die Wirtschaftsleistung im vergangenen Sommer trotz zunehmender Liefer- und Materialengpässe wieder gewachsen war, wurde die
Erholung der deutschen Wirtschaft durch die vierte Corona-Welle und erneute Verschärfungen der Corona-Schutzmaßnahmen zum Jahresende gestoppt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) fiel die Entwicklung des BIP allerdings sowohl im 4. Quartal 2021 (-0,3 %) als auch im gesamten Jahr 2021 (+2,9 %) positiver aus als in der Schnellmeldung am 28. Januar 2022 berichtet.
Die Ergebnisse wurden entsprechend revidiert. Gegenüber dem 4. Quartal 2019, dem Quartal vor Beginn der Corona-Krise, war die Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2021 um 1,1 % niedriger.

Staatsdefizit bleibt hoch: 132,5 Milliarden Euro im Jahr 2021

Defizitquote bei 3,7 % des Bruttoinlandsprodukts

WIESBADEN – Die Staatsfinanzen waren auch im Jahr 2021 von der Corona-Krise geprägt. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ergibt sich für das Jahr 2021 ein Finanzierungsdefizit des Staates in Höhe von 132,5 Milliarden Euro. Das Defizit bleibt damit hoch, verringerte sich aber im Vorjahresvergleich um 12,8 Milliarden Euro. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) in jeweiligen Preisen errechnet sich für 2021 eine Defizitquote von 3,7 %. Damit wäre der zurzeit ausgesetzte Referenzwert des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts von 3 % zum zweiten Mal in Folge verfehlt worden.

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe 2021 um 2,3 % höher als im Vorjahr

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe, 2021
+2,3 % zum Vorjahr (real, kalenderbereinigt)
+9,4 % zum Vorjahr (nominal)

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe, Dezember 2021
+24,1 % zum Vormonat (real, saison- und kalenderbereinigt)
+12,2 % zum Vorjahresmonat (real, kalenderbereinigt)
+26,9 % zum Vorjahresmonat (nominal)

WIESBADEN – Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist im Jahr 2021 kalenderbereinigt um 2,3 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Mit einem Volumen von 94,6 Milliarden Euro lag der Auftragseingang nominal (nicht preisbereinigt) 9,4 % über dem Vorjahresniveau. Besonders stark stieg der nominale Auftragseingang im gewerblichen Hochbau mit einem Plus von 20,4 %.

Unfallbilanz 2021: 150 Verkehrstote weniger als im Vorjahr

Zahl der Verletzten ist um 2 % gegenüber dem Vorjahr gesunken

WIESBADEN – Im Jahr 2021 sind in Deutschland 2 569 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren das 150 Todesopfer oder 6 % weniger als im Vorjahr (2 719 Todesopfer) und 16 % weniger als 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie (3 046 Todesopfer). Damit erreichte die Zahl der
Verkehrstoten den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik vor mehr als 60 Jahren. Auch die Zahl der Verletzten ging 2021 gegenüber 2020 zurück, und zwar um 2 % auf rund 321 000 Personen.

Importpreise im Januar 2022: +26,9 % gegenüber Januar 2021

Importpreise, Januar 2022
+4,3 % zum Vormonat
+26,9 % zum Vorjahresmonat

Exportpreise, Januar 2022
+1,8 % zum Vormonat
+11,9 % zum Vorjahresmonat

WIESBADEN – Die Importpreise waren im Januar 2022 um 26,9 % höher als im Januar 2021. Eine höhere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im Oktober 1974 im Rahmen der ersten Ölpreiskrise gegeben (+28,8 % gegenüber Oktober 1973). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr im Dezember 2021 bei +24,0 % gelegen, im November 2021 bei +24,7 %. Gegenüber dem Vormonat Dezember 2021 stiegen die Importpreise im Januar 2022 um 4,3 %. Eine höhere Steigerung gegenüber einem Vormonat hatte es zuvor im Januar 1980 gegeben (+4,4 % gegenüber Dezember 1979).

KORREKTUR: Die am 24.02.2022 veröffentlichte Meldung wurde korrigiert. Die
Änderungen sind in der Meldung fett hervorgehoben.

Gemüseernte 2021 um 10 % gegenüber 2020 gestiegen

Erntemenge auf vollständig ökologisch bewirtschafteten Flächen um 18 % zum Vorjahr gestiegen

WIESBADEN – Im Jahr 2021 haben 6 260 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland 4,3 Millionen Tonnen Gemüse geerntet. Das waren 10 % mehr als im Jahr 2020 und 15 % mehr als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2020. Ursächlich dafür waren unter anderem günstige Witterungsbedingungen im Jahr 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, wurden die Anbauflächen für Gemüse gegenüber 2020 um 4 % auf 131 900 Hektar ausgeweitet. Das waren 5 % mehr als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2020. Ökologisch wirtschaftende Betriebe erzeugten auf 18 500 Hektar insgesamt 476 700 Tonnen Gemüse. Dies entspricht 14 % der gesamten Gemüseanbaufläche und 11 % der gesamten Ernte. Gegenüber 2020 stieg die Erntemenge auf ökologisch bewirtschafteten Flächen um 18 %, im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2020 sogar um 47 %.

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Die vollständige Pressemitteilung mit korrigierten Werten sowie weitere
Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen
Bundesamtes unter
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/02/PD22_073_412.html
zu finden.

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