Presse formiert Widerstand gegen Trump

Als Donald Trump seine erste Pressekonferenz gab, ging er schon nach einigen Minuten einen CNN Reporter hart an. Mich erinnerte die Szene an einen autoritären Vater, der im Kreise der Familie auf den Sohnemann zeigt sich erhebt und anfängt ihn zu beschuldigen - ob zu recht oder unrecht interessiert niemanden - es geht um die Demütigung, Macht-Behauptung und ums schamlose ausleben eines cholerischen Anfalls. Niemand wagt ein Wort zu sagen, niemand hilft dem Gescholtenen. In autoritären, patriarchalischen Familien braucht es lange um diese Verhaltensmuster zu überwinden, manche haben es bis heute nicht geschafft. Dabei demonstriert der Alte mit jedem cholerischen Anfall seine diversen Beschränkungen wobei seine Überforderung nicht zu überhören ist. Eigentlich müsste der Alte seine Beschränktheit zugeben und ein therapeutisches Gespräch suchen. Aber wer schlägt das dem Präsidenten der USA in einer Pressekonferenz schon so etwas vor, oder fragt später nach, wie die Therapie bisher gelaufen ist?
Vorgeschlagen wird von Frederik Obermaier and Bastian Obermayer allerdings eine bestimmte Art der Kooperation amerikanischer Journalisten - und ich sage jetzt nicht woran mich dies erinnert - aber immerhin beziehen sich die beiden auf eine erfolgreiche Referenz - die Panama Papers. Die Vorschläge kurz aufgelistet:
  • Journalisten sollten sich nicht auseinander dividieren lassen, sondern ungeachtet aller Konkurrenz zu bestimmten Fragen sich vereinen, teilen und zusammenarbeiten.
  • Hinter der Frage zu Donald Trump und seinen Einfluss auf die amerikanische Demokratie sehen die beiden eine Story, die ebenfalls wie zuvor die Panama Papers zu groß und zu komplex ist, als das sie von einzelnen bewältigt werden kann.
  • Falls Trump nocheinmal einen einzelnen Reporter zustammen stauchen will, sollten die Kollegen Solidarität zeigen, und ihrerseits die Frage des Gedemütigten in der Pressekonferenz immer und immer wider stellen.
  • Zu Recherchen sollten sich Journalisten gegenseitig austauschen, auch wenn sie bei konkurrierenden Medien arbeiten. So könnte es helfen z. B. von einem Kollegen die zweite Quelle zu bekommen, mit der die Geschichte dann veröffentlicht werden könne.
  • Die höchste Klasse der Kooperation sei erreicht, wenn Journalisten auf internationalem Niveau gemeinsame Projekte anpacken würden. Vorgeschlagen wird hier eine Zusammenarbeit zur Offenlegung der internationalen Geschäftsverbindungen und Interessen von Trump und seinem Regierungs-Kabinett von Milliardären.
Vielleicht wird Trump sich die Namen Obermayer und Obermaeir vormerken - vielleicht werden seine nächsten Pressekonferenzen aber auch zu einem Grill-Fest?




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