Volkswagen Diesel: Ich will mein Geld zurück

Die Deutschland AG - Bald auf der Schattenseite unterwegs? Bild: Peter Benwar-Wagner

Ich überfliege gerade die Updates zum VW-Skandal. In "Der Diesel-Skandal kostet Volkswagen die Hälfte des Jahresgewinns" wird eine Pressemitteilung des VW-Konzerns zitiert auf die man sich angeblich keinen Reim machen konnte:

 "Die beanstandete Software beeinflusst weder Fahrverhalten, Verbrauch noch Emissionen. Somit besteht für Kunden und Händler Klarheit." 

Wahrscheinlich hört jeder kaufmännische Sachbearbeiter hier die Glocken klingeln. Es geht nicht nur um Schadensersatz für geprellte US-Kunden, sondern darum Rücktritte vom Kaufvertrag der Neuwagen auch im Inland zu verhindern. Immerhin könnte man der Meinung sein, dass die Manipulation an der Software der Vehikel eine arglistige Täuschung der Händler und Verbraucher darstellt. Arglistig deshalb, weil vertuscht werden sollte, dass die Schadstoffe die diese Fahrzeuge ausstoßen tatsächlich um 40% über den Angaben liegen, die bei Abgastests gemessen werden, und die auch Bestandteil der Zulassung dieser Vehikel für den öffentlichen Straßenverkehr sowie der Steuererhebung sind.
Zwar verjährt ein Rechtsanspruch aus einem versteckten Mangel am Neuwagen nach zwei Jahren, aber das gilt grundsätzlich nicht für ärglistig versteckte Mängel. Ob der aktuelle VW Fall tatsächlich in diese Kategorie fällt, dürfte sehr interessant sein - nicht nur für VW und die geprellten Kunden.
Marcel Fratzscher von Berlin Ökonomikus ist nicht der einzige dem ein Image-Schaden für die gesamte deutsche Export-Wirtschaft schwant.
Sofort fallen einem hier die Zulieferer ein. Aber es sind auch unsere Parade-Produkte aus dem Maschinen und Automaten-Bau. Was wäre wenn aus dem Image von Zuverlässigkeit, Perfektion und Vertrauen plötzlich ein Schummler-, Trickser- und schlitzohriger Betrüger-Image würde? Dafür gibt es keine Rückstellungen und ich kann wirklich nicht verstehen warum man offensichtlich geglaubt hat, das die Software-Trickserei nicht irgendwann auffallen würde.

Könnte es auch Mercedes treffen?

"Ich weiß viel zu wenig über den Fall, um zunächst mal beurteilen zu können, wie gerechtfertigt der Vorwurf Volkswagen gegenüber ist und ob wir zu hundert Prozent und in jeder Betrachtungsweise davor völlig sicher sein können." (Dieter Zetsche)
Mir wäre jetzt wohler, wenn Dieter Zetsche einfach bestätigt hätte, dass die Produkte aus seinem Hause ohne Manipulationen an der Software unterwegs sind.


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