Vom Gas-Groschen zur Freiheitsenergie



Wie Deutschland sich in fossile Abhängigkeit subventioniert – und dabei die eigentliche Abkürzung übersieht

Der große Durchbruch – oder der nächste fossile Fehler?

Die Merz-Regierung feiert sich. Der LNG-Deal mit Katar gilt als „entscheidender Schritt“ zur Sicherung der Energieversorgung. Neue Gaskraftwerke sollen gebaut, Terminals ausgebaut, Verträge auf Jahrzehnte geschlossen werden. Die Botschaft: Deutschland bleibt versorgungsfähig – koste es, was es wolle.

Doch was hier als energiepolitischer Durchbruch verkauft wird, ist in Wahrheit ein Déjà-vu. Ein fossiler Fehler mit Ansage. Denn LNG ist nicht nur die teuerste Form von Erdgas – es ist auch ein geopolitisches Risiko und ein klimapolitischer Rückschritt. Und: Es wird subventioniert. Mit Steuergeld. Wieder einmal.

Der Gas-Groschen – Subventionen für die Vergangenheit

Mit dem neuen Industriestrompreis (5 Cent/kWh von 2026 bis 2028) wird die energieintensive Industrie entlastet – finanziert aus dem Klima- und Transformationsfonds. Klingt nach Zukunft, ist aber Vergangenheit in neuem Gewand. Denn die Subvention fließt auch dann, wenn Unternehmen keine echten Transformationsschritte unternehmen. Standortbindung? Investitionspflicht? Kontrollmechanismen? Unklar.

Die historische Parallele liegt auf der Hand: Der „Kohlepfennig“ der 1980er Jahre sollte den deutschen Bergbau retten – und wurde zum Symbol für das teure Festhalten an überholten Strukturen. Heute erleben wir die Wiedergeburt dieser Logik. Nur dass der Pfennig zum Groschen wurde. Und das fossile Subventionsmuseum neue Hallen bekommt.

Die verpasste Abkürzung: Regenerative Überproduktion + Wasserstoff

Dabei liegt die Lösung längst auf dem Tisch – und sie ist technisch wie ökonomisch plausibel:

- Massiver Ausbau von Wind- und Solarenergie zur gezielten Überproduktion.

- Elektrolyse, die überschüssigen Strom in Wasserstoff umwandeln.

- Wasserstoffkraftwerke, die diesen Strom in Dunkelflauten rückverstromen – von Anfang an ohne fossile Zwischenlösung.

Eine Dunkelflaute im Januar? Rechenbar. Speicherbar. Beherrschbar. Was fehlt, ist nicht die Technologie – sondern der politische Wille, sie konsequent zu nutzen.

Technologieoffenheit – die Monstranz der Beharrung

Stattdessen wird „Technologieoffenheit“ beschworen – als sakrales Argument, um Entscheidungen zu vertagen. Doch Offenheit heißt nicht Stillstand. Man kann Alternativen offenhalten und trotzdem mit dem gangbaren Weg beginnen. Wer heute nicht in Elektrolyse und Speicher investiert, verspielt nicht nur Klimaziele – sondern auch Wettbewerbsfähigkeit.

Denn während Deutschland sich in fossile Pfade subventioniert, bauen andere Länder längst auf Freiheitsenergien: billig, dezentral, resilient. Wer zu spät kommt, zahlt doppelt – mit Steuergeld und Strukturverlust.

Fazit: Der Shortcut liegt offen – aber niemand nimmt ihn

Deutschland steht am Scheideweg. Entweder wir bauen ein zweites Gasnetz – oder ein stabiles, regeneratives Energiesystem mit Speicherarchitektur. Entweder wir subventionieren fossile Nostalgie – oder wir investieren in technologische Souveränität.

Der Shortcut ist da. Er heißt: Überproduktion + Speicher + Wasserstoff.  

Er ist nicht bequem. Aber er ist möglich. Und er ist notwendig.

Hier sind die wichtigsten Quellen zu den Themen LNG-Strategie, Industriestrompreis, Dunkelflaute und Technologieoffenheit, die deinen Blogbeitrag fundieren und zur weiteren Recherche dienen

Quellenübersicht nach Themen

LNG-Strategie und Gaskraftwerks-Offensive

- Merkur: Merz-Regierung startet Gaskraftwerks-Offensive – Stromversorgung bis 2031 im Umbruch

- Kettner Edelmetalle: Energiepolitische Kehrtwende – Merz setzt auf heimische Gasförderung


Industriestrompreis 2026–2028

- ZDF: Industriestrompreis und Gaskraftwerke – Beschlüsse der Merz-Koalition

- BR: Wirtschaft stärken – Koalition beschließt Industriestrompreis


Dunkelflaute und Speicherstrategien

- Ingenieur.de: Dunkelflaute in Deutschland – Was passiert ohne Wind und Sonne

- LBBW Research: Dunkelflauten und Backup-Leistung – Analyse zur Versorgungssicherheit

- Energieforschung.de: LongCast – Forschung gegen den Stromausfall


Technologieoffenheit – Kritik und Analyse

Böll-Stiftung: Technologieoffenheit hat Grenzen – Warum Priorisierung die Energiewende beschleunigt (PDF)

Focus: Internationale Experten sehen Technologieoffenheit kritisch – IEA-Bericht zur deutschen Energiepolitik

- TGA-Fachplaner: „ ist nicht nur verkehrt, sondern auch gefährlich!“ – Interview mit Jan Rosenow


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