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Es werden Posts vom August, 2006 angezeigt.

1999

Am Schluss von „Mein Jahrhundert“ – also 1999 – tritt die Mutter von Günter Grass auf, die schon seit über 40 Jahren tot ist, und verrät uns dass die Geschichten, die ihr Sohn erzählt wahre aber übertriebene Geschichten seien. Damit hat sie schon vor 7 Jahren die kommende Pointe „Beim Häuten der Zwiebel“ angekündigt, denn vor allem hier „Beim Häuten…“ wird Wahres von Erfundenem getrennt, oder aber zumindest der Versuch unternommen zu trennen und darauf hingewiesen, dass die Trennung schwer fällt. Mir ist außerdem aufgefallen, dass Ute- und Anna- Geschichten aus „Mein Jahrhundert“ und „Beim Häuten…“ ergänzt werden, was zu erwarten ist wenn es sich jeweils um wirkliche Personen handelt. In der 1998 – Geschichte erklärt Günter Grass seine besondere Art von Aberglauben, auch dies wird „Beim Häuten“ vielfach ergänzt. Was Statistikern als Hochrechnung nach Abschluss der Wahlen gelingt, will ihm schon beim Pilz-Suchen gelungen sein. 47 Stück hat er unter Mühen gefunden. Ich bin nicht abergläu

Nachlese zu "Beim Häuten der Zwiebel" von Günter Grass

Knapp 2 Wochen nach dem Interview, das Herr Grass dem Herrn Schirrmacher gegeben hat, und dessen Pointe Herr Schirrmacher darin sah, dass Herr Grass sich dazu bekannte als 17 jähriger Mitglied der Waffen SS gewesen zu sein, haben sich die Staubwolken verzogen, die Grass-Kritiker in folge dieser Offenbarung aufgewirbelt haben. Es muss meine Natur sein, die immer dann einen Kaufreflex auslöst, wenn’s um ein Buch besonders laut rasselt – und so kam es dass ich schon bald die Grass’sche Autobiographie vorliegen hatte. Hier ist sogleich die Frage nach dem Marketing-Kalkül für das Buch aufgeworfen, dass man Herrn Grass unterstellte, indem er drei Wochen vor der geplanten Veröffentlichung zum 1. September sich in einem Interview zu seinem Buch äußert. Na - zu was soll er sich denn sonst geäußert haben? Er hat sich in der FAZ geäußert, zu deren Zielgruppe gehöre ich nicht und da ich durchaus einige Bücher des Herrn Grass bis heute nicht gelesen habe, standen zum Zeitpunkt des Interviews die C
Habe heute eine Geschichte aus Remscheid bei Grass in „Mein Jahrhundert“ gefunden, in der der Sohn eines gut ausgebildeten Facharbeiters erzählt wie man seinen Vater 1932 zusammen mit 20 weiteren Männern vor eine zigzentnerschwere Walze gespannt hat um die neu angelegten Wege um die Talsperre zu befestigen. Damals waren Wohlfahrtserwerbslose billiger einzuspannen als Pferde. Ist es da ein Zufall, dass ich vor zwei Jahren einen Trupp Langzeitarbeitsloser beobachtet habe, die im Rahmen in einer Beschäftigungsgesellschaft genau die gleichen Wege ausbesserten?